Das Projekt folgt formal und inhaltlich der Prämisse der Reduktion und der Selbstverständlichkeit, ohne in distanzierten Purismus oder herbe Kargheit zu verfallen. Es ist die Haltung einer sanften Radikalität, die die architektonischen Entscheidungen prägt.
Das Erweiterungsprojekt schlägt einen grosszügigen Empfangs- und Aufenthaltsraum im Erdgeschoss des Klinikneubaus als neue gemeinsame Mitte der Anlage vor. Er erstreckt sich über die gesamte Gebäudelänge parallel zur Sonnenhofstrasse und steht als öffentlicher Raum den Patienten, Eltern, Besuchern und Mitarbeitern als Begegnungsort zur Verfügung.
Das Nutzungskonzept der Klinikabteilungen sieht ein maximales Mass an Wohnlichkeit vor, fern von monotonen Erschliessungkorridoren und anonymen, überdimensionierten Aufenthaltsräumen. Die Obergeschosse werden jeweils in drei Nutzungseinheiten mit je 4 Patientenzimmern eingeteilt, die über einen zentralen gemeinsamen Wohnraum verfügen.
Die Erweiterungsbauten sind städtebaulich so angeordnet, dass sie jeweils in ihrer Querrichtung über eine grösstmögliche angrenzende Grünraumfläche verfügen. Diese Absicht ist getragen vom Gedanken räumlicher Weite und Grosszügigkeit.
Die Aussenräumlichkeit von Innenräumen steht im Fokus der Raumorganisation in den Erdgeschossen. So ist zum Beispiel die Empfangshalle parallel zur Sonnenhofstrasse gleichzeitig eine innere Strasse, die die Klinikanlage in ihrer Längsausdehnung verbindet.
Durch eine intelligente Raumorganisation sollen Raum-Leerläufe vermieden werden. Das wandelbare Prinzip des „Raum-Sharings“ erlaubt es, Räume je nach Bedarf flexibel anzupassen. Der Aspekt der Wandelbarkeit von Räumen steht unter dem zeitgemässen Vorsatz der Raumökonomie, die mit wenig Fläche viel Raumnutzen schafft.
In den beiden Obergeschossen des Schulhauses befinden sich je 4 gleichwertige Schulungsräume, die über eine gemeinsam genutzte Garderobe erschlossen werden. Angrenzend dazu befinden sich die Gruppenräume, die je nach Bedarf dem einen oder anderen Klassenzimmer zugeschlagen werden.
Das neue Klinikgebäude nutzt den Bestandesschutz in der Gewässerschutzzone und baut auf den Fundationen der Schulbauten und des Luftschutzkellers auf. Darauf wird die Klinik als 3-geschossiger Holzbau mit Geschossdecken aus einem Holz-Beton-Verbundsystem und einem Dach aus vorfabrizierten Hohlkastenelementen gebaut.