Schwimm-, Sport- und Wellnessanlage Meiringen

Studienauftrag 2012, 1. Rang
Umbau, Erweiterung und Gesamtsanierung

Die Gemeindesportanlage aus den 70er Jahren mit Hallenbad und Turnhalle genügt den heutigen Bedürfnissen der Schulen, Wohnbevölkerung und Touristen nicht mehr und soll mit einer neuen Turnhalle sowie einem erweiterten Angebot im Hallenbadbereich und einer neuen Wellness- und Fitnessanlage ausgestattet werden.

Ort
Meiringen BE
Auftraggeber
Einwohnergemeinde Meiringen
Kosten
CHF 23 Mio.
Leistungen
Studienauftrag, Bauprojekt mit Kostenvoranschlag für Volksabstimmung
Zusammenarbeit
ARGE mit Joos & Mathys Architekten, Zürich

Die plastische Präsenz der Stirnfassade schafft zusammen mit der neu gestalteten Eingangssituation im Altbau eine angemessene Adressbildung der Anlage und steigert zugleich die Qualität der grünen Sportwiese als grosszügige Freifläche nördlich des Areals.

Für die innenräumliche Atmosphäre wird eine gewisse «Grandezza» und Eleganz gesucht, die Weltoffenheit und Gastfreundlichkeit ausstrahlt, gleichzeitig aber auch dem regelmässigen Schul- und Sportbetrieb in seinen funktionalen Ansprüchen gerecht wird.

Als Haupteingriff im bestehenden Sportgebäude wird die Schwimmhallendecke um eine Geschosshöhe nach oben versetzt. Das Schwimmbad gewinnt dadurch an Ausdruckskraft und erhält den Charakter eines öffentlichen Bades.

Die so entstehende, neue und durch ihre Höhenlage attraktive Geschossfläche wird für den Wellness- und Fitnessbereich mit Aussicht auf die Berge genutzt.

Die Empore der Turnhalle dient als Vorraum zu den Tribünen und zusätzlichen Zuschauerraum und kann bei Bedarf mittels eines schallisolierenden Hubvorhangs zu einem separaten Raum z.B. für Schulungszwecke umfunktioniert werden.

Zum bestehenden Hallenbadgebäude, das in seiner Volumetrie grösstenteils unberührt bleibt, werden zwei Ergänzungsbauten dazugestellt. Das neue eigenständige Turnhallengebäude südöstlich der Anlage wird funktional über das Untergeschoss mit dem Bestand verbunden, während ein turmartiger Annexbau im Südwesten die Bereiche Schul- und Freizeitbetrieb zoniert und durch seine volumetrische Setzung das Ensemble von Bildungs- und Sportbauten gleichzeitig bindet und im ortsbaulichen Kontext akzentuiert.

Die Turnhalle verfügt im Untergeschoss über ein separates Foyer, welches über eine grosse Treppe vom Eingangsfoyer im Erdgeschoss erschlossen ist. Die Schwimmhalle ist nutzungsspezifisch in drei Beckenbereiche mit Bezug zum Aussenraum aufgeteilt.

Die Raumproportionen und der lange Bartresen verleihen dem Foyer im Erdgeschoss den öffentlichen Charakter einer repräsentativen Eingangshalle, die für besondere Anlässe auch autonom z.B. als Festsaal funktionieren kann, ohne den Normalbetrieb zu beeinträchtigen.

Das markante Dach des bestehenden Hallenbadgebäudes aus den 1970er Jahren wird in der ortsbaulichen Signifikanz und Bildhaftigkeit als prägendes Motiv für die volumetrische Entwicklung und Fassadengestaltung der neuen Sport- und Freizeitanlage aufgegriffen und neu interpretiert.

Das Hochheben der Schwimmhallendecke ermöglicht vielfältige Sichtbezüge zwischen Fitnessraum, Foyer und Schwimmhalle.

Sämtliche Bereiche der Sportanlage werden über ein grosszügiges zweigeschossiges Foyer erschlossen, das sich an beiden Enden in die Grundrisstiefe erweitert und Zugang zum Badeshop mit Blick in die Schwimmhalle verschafft.